Wie verläuft in der Regel ein ambulanter Eingriff?
Viele operative Eingriffe können heute ambulant durchgeführt werden.
Vor dem Eingriff werden die Patienten vom Arzt des operativen Fachgebietes und dem Anästhesiearzt sorgfältig untersucht, aufgeklärt und vorbereitet.
Die Voruntersuchung und Aufklärung des Anästhesiearztes und die abschliessende Einwilligung in die geplante Narkose finden je nach Struktur und Organisation der Einrichtung entweder wenige Tage vor dem Eingriff oder auch erst am Behandlungstag statt.
Der übliche Tagesablauf bei ambulanten Eingriffen:
Am Eingriffstag kommt der Patient morgens nüchtern in die Tagesstation oder auf die Abteilung der entsprechenden Klinik. Bereits jetzt muss der Patient daran denken, dass er nach der Operation 24 Stunden lang kein Fahrzeug lenken darf, da die Wahrnehmungsfähigkeit und das Reaktionsvermögen nach einer Anästhesie stark eingeschränkt sind.
In der Tagesstation oder der Abteilung angekommen, werden die administrativen Belange geklärt. Der Patient wird gebeten, sich ein Spitalhemd anzuziehen und auf einer Liege Platz zu nehmen. Nach einer kurzen Wartezeit wird er auf der Liege oder in einem Spitalbett in den Operationstrakt gebracht. Dort wird der vereinbarte Eingriff in der abgemachten Anästhesietechnik durchgeführt. Postoperativ wird der Patient abhängig von der Anästhesietechnik via Aufwachraum oder direkt in die Tagesstation oder auf die Abteilung gebracht.
Im Wesentlichen ändert sich die Anästhesietechnik bei einem ambulanten im Vergleich zu einem stationären Eingriff nicht. Damit der Patient sicher nach Hause gelangt, werden eher kürzer wirksame Medikamente verwendet. Der zuständige Arzt entscheidet zusammen mit dem operativen Kollegen nach dem Eingriff, wann die Entlassung aus der Klinik möglich ist. Er behält sich jedoch vor, eine stationäre Aufnahme z.B. bei länger dauernden Problemen nach dem Eingriff (starkes Erbrechen, schwer stillbare Schmerzen, Nachblutung usw.) anzuordnen.
Nach dem Eingriff sollten Patienten die Klinik nur in Anwesenheit einer Begleitperson verlassen. Der Eingriff und die Nachwirkungen von Medikamenten und Narkosemitteln können die Reaktionsfähigkeit stark herabsetzen.
Folgende Regeln für 24 Stunden nach einem Eingriff dienen der Sicherheit und sind meistens so formuliert:
- Nehmen Sie nicht ohne Begleitperson am Strassenverkehr teil. Führen Sie unter keinen Umständen ein Fahrzeug im Strassenverkehr (Velo, Mofa, Auto etc.).
- Arbeiten Sie nicht mit gefährlichen Maschinen.
- Nehmen Sie nur die verordneten Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel ein. Trinken Sie in den ersten 24 Stunden nach einer Anästhesie keinen Alkohol, da Alkohol die Restwirkung von Anästhesie-Medikamenten und Schmerzmitteln verstärkt.
- Treiben Sie keinen Sport und vermeiden Sie körperlichen und psychischen Stress.
- Treffen Sie in dieser Zeit keine wichtigen Entscheidungen (z.B. Verträge abschliessen).
- Die Betreuung zu Hause muss für die ersten 24 Stunden durch eine erwachsene Person sichergestellt sein, ebenso muss ein Telefon vorhanden sein.
Vor der Entlassung werden die Patienten über den durchgeführten Eingriff und die mögliche Komplikationen aufgeklärt und erhalten eine Telefonnummer, falls notfalls ein Arzt kontaktiert werden muss. Treten nach Spitalaustritt unstillbares Erbrechen, Fieber, starke Schmerzen, Blutungen etc. auf, muss umgehend der Hausarzt oder ein zuständiger Arzt der Einrichtung, in der der Eingriff erfolgte, kontaktiert werden.
Für Patienten, die ambulant operiert wurden, besteht anschliessend die Möglichkeit, einen betreuten Aufenthalt im „Kurhaus am Sarner See“ zu buchen. www.kurhaus.info