Allergien
Allergien im Kopf-Hals-Bereich führen häufig zu ständigem Niesen, Naselaufen, tränenden Augen oder Juckreiz. Als Auslöser kommen eine Vielzahl von Substanzen wie z.B. Tierhaare, Blüten, Pollen, Nahrungsmittel, Hausstaub in Betracht.
Zur Abklärung und Diagnostik werden weitere Fachärzte (Pneumologe, Augenarzt, Allergologe) hinzugezogen.
Für die Diagnostik werden notwendige Tests an der Hautoberfläche platziert oder in Kombination durch Bestimmung der Antikörper im Blut durchgeführt.
Ergebnisbezogen schliesst sich eine Therapie an, die über antiallergische Medikamentengaben (Augentropfen, Nasensprays, Tabletten) bis hin zur Allergie-Impfung (Desensibilisierung) reichen kann.
Falls trotz medikamentöser Behandlung die Nasenatmung weiterhin eingeschränkt ist und eine Geruchsminderung vorliegt, sollte eine bildgebende Diagnostik der Nasennebenhöhlen (Computertomographie) durchgeführt werden. Diese Bildgebung ermöglicht die Beurteilung der Nasennebenhöhlen sowie die Ausdehnung auf andere Bereiche wie z.B. Auge, Gehirn etc.
Allergische Rhinitis – eine Erkrankung des Immunsystems
Bis zu 2 Millionen Menschen leiden in der Schweiz an einer allergischen Rhinitis [1]. Beinahe 20% sind von einer Pollenallergie betroffen[2]. Im Frühjahr sind die Pollen von Birken, Erlen, Haselsträuchern aktiv unterwegs, im Mai, Juni, Juli gesellen sich Gräser und im Spätsommer Kräuter hinzu. Hinzu kommen über 500 000 Menschen mit Asthma [3], wobei hier Hausstaubmilben, Haustiere, aber auch die Inhalation von chemischen Stoffen am Arbeitsplatz als Allergieauslöser infrage kommen können.
Die saisonale allergische Rhinitis
Sie äussert sich am ehesten durch eine Überempfindlichkeitsreaktion der Nasenschleimhaut: Kribbeln, Niesattacken, tränende Augen, Hustenreiz, allgemeines Krankheitsgefühl - Fazit: Ich habe «Heuschnupfen». Denn die Betroffenen reagieren überempfindlich auf Allergene aus der Luft, die wir mit umherfliegenden Pollen der Bäume, Gräser, Kräuter - je nach Jahreszeit mit verschiedener Herkunft, auch subjektiv mit verschiedener Intensität der Symptome – einatmen.
Und nicht selten werden sogenannte Kreuzallergien beobachtet, denn z.B. 70% der Birkenpollenallergiker können in Verbindung mit Lebensmitteln (bestimmte Obst- und Gemüsesorten, Nüsse) eine Allergie entwickeln.
Die ganzjährige allergische Rhinitis
Unabhängig von Baum-, Gräser- und Kräuterpollen können Hausstaubmilben allergische Reaktionen im Bereich der Atemwege oder auf der Haut auslösen.
Die Hausstaubmilbe findet sich als wesentlicher Bestandteil im, wie der Name besagt, im Hausstaub, mit Vorliebe dort, wo der Mensch sich wohlfühlt: im Bett.
In erster Linie ist es der Kot der Tiere, in dem das Hauptallergen vorkommt. Eine vollständige Beseitigung der kleinen, spinnenartigen Tiere ist auch bei grösstmöglicher Einhaltung von hygienischen Massnahmen nicht möglich.
Auch Haustiere können Allergien auslösen. Die gute Nachricht: Die Symptome sind im Vergleich zur Pollenallergie weniger akut.
Die häufigste allergische Reaktion erfolgt durch Katzen und Hunde, aber auch Nagetiere, Ziervögel oder Reptilien finden wir in der Auflistung der Allergenträger über deren Talg-, Speichel- und Analdrüsen.
In diesem Zusammenhang sei auch das Trockenfutter zu nennen, das vor allen Dingen durch die Inhaltsstoffe allergische Atemwegsreaktionen hervorrufen kann.
Diagnostik
Symptome wie Naselaufen, eingeschränkte Nasenatmung, Niesattacken und Juckreiz über mehrere Stunden führen die Betroffenen zunächst (gegebenenfalls) zum Hausarzt, zur weiterführenden Diagnostik zum HNO-Arzt und zum Allergologen. Vom Facharzt werden die Beschwerden analysiert, weiterführend die notwendigen Therapieschritte eingeleitet. Dazu gehört die komponentenspezifische Diagnostik mit Haut- und Labortests. Entsprechend der Resultate berät und empfiehlt der Facharzt dem Patienten eine entsprechende und vor allen Dingen individuell angepasste Therapie.
Aufgrund der Vielfalt von auslösenden Faktoren und individuell sich zeigenden Symptomen können an dieser Stelle keine verallgemeinernden Therapievorschläge und Behandlungsmöglichkeiten empfohlen werden.
Ziel soll es in jedem Fall sein, den Betroffenen zu desensibilisieren und darüber hinaus die Symptome zu lindern und langfristig von den Beschwerden zu befreien.
Referenz:
[1],[2],[3]:Ballmer-Weber,B., Helbling,A. (2017).Swiss Medical Forum-Schweizerisches Medizin-Forum 2017;17 (8):179-186
Pollenflug - mögliche allergische Folgen und Therapien
Sie kennen es vermutlich: Alle gehen nach draussen, geniessen die ersten warmen Strahlen der Frühlingssonne - und Sie? Bleiben am liebsten in geschlossenen Räumen. Denn die Frühlingsluft bringt nicht nur Angenehmes, sondern für pollenempfindliche und allergiebelastete Mitmenschen bringt sie Blütenpollen, die sich auf der Schleimhaut von Nase, Augen und Atemwegen festsetzen. Der Körper reagiert über systemische Prozesse (Sensibilisierung, Freisetzung von Histamin, Erweiterung der Blutgefässe) auf diese «Eindringlinge» mit Niesen, tränenden und juckenden Augen, Atemproblemen. Und dies, je nach subjektiver, allergischer Veranlagung, über einen längeren Zeitraum, weil die Pollenflugsaison von ca. Februar bis ca. Oktober andauert.
Zunächst sollte man von einer Fachperson abklären lassen, worauf der Körper allergische Reaktionen zeigt. Dies geschieht zunächst durch eine ausführliche Anamnese und ergänzend durch einen Haut- und Bluttest. Hier zeigt sich dann auch, ob «nur» eine Pollenallergie oder auch eine Kreuzreaktion mit bestimmten Nahrungsmitteln vorliegt. Danach ist zu entscheiden, welche Therapie für die betroffenen Person angewendet werden kann.
Sowohl Medikamente mit Wirkstoffen wie Antihistamin und Cortison (meist als Tabletten, Sprays, Tropfen) als auch eine Immuntherapie (Desensibilisierung) durch Spritzen des allergieauslösenden Stoffes können bei der Behandlung eingesetzt werden. Auch pflanzliche Mittel, Spülungen mit einer speziellen Salzlösung oder Akupunkturbehandlungen werden in der Literatur als mögliche Behandlungsmethoden beschrieben.
Betroffene können durch das Einhalten einfacher Verhaltensweisen auch selbst zur Linderung der Symptome beitragen: Ein Pollenkalender oder eine Pollen-App ist hilfreich, um die Art und Belastungsintensität der Pollen zu sehen. Verspürt man eine Zunahme der Symptome, sollte man sich wenig im Freien aufhalten, die getragene Kleidung ausserhalb des Schlafzimmers ausziehen und am Abend die Haare waschen.